Missionale: Nach drei Jahren Pause mit neuem Konzept ins Zentrum der Stadt

Ökumenisches Glaubenstreffen lädt für Samstag, 18. Juni, nach Köln ein

Düsseldorf/Köln. Nicht mehr außerhalb, sondern mittendrin: Zur bisher letzten Missionale trafen sich im März 2019 mehr als 2000 überwiegend ehrenamtlich in der Kirche engagierte Christinnen und Christen noch in der Kölner Messe. Nach drei Jahren coronabedingter Pause erlebt die Missionale nun am Samstag, 18. Juni, ihre Fortsetzung mit verändertem Konzept: Die Dauer reduziert sich von einem ganzen Tag auf konzentrierte fünf Stunden. Und statt in die Messe lädt der Trägerkreis jetzt in die Kölner Innenstadt ein.

„,Mittendrin‘ lautet ja auch das Motto und davon erhoffe ich mir zweierlei: zum einen, dass hier und da Menschen, die in der Stadt unterwegs sind, auf die Veranstaltung aufmerksam und neugierig werden und einfach dazukommen“, sagt die zuständige Landespfarrerin Simone Enthöfer in einem Interview mit kirche-koeln.de. „Noch mehr drückt es aber für mich die Haltung einer zukunftsorientierten Kirche aus. Glaube und die gute Hoffnungsbotschaft gehören nicht nur hinter dicke Kirchenmauern, sondern mitten auf die Alltagswege unseres Lebens und das räumlich und im übertragenen Sinne.“ Und Pfarrer Christoph Nötzel, Leiter des Missionale-Trägerkreises, ergänzt: „Missionale ist wie ein Kirchentag im Kleinen.“

Bibelarbeiten, Foren und ein Abschlusssegen

Die Missionale 2022 ist deutlich ökumenischer, interkultureller und interreligiöser ausgerichtet. Die Evangelische Kirche im Rheinland hat zwar die Federführung, aber beteiligt sind Christinnen und Christen aus evangelischen und katholischen, baptistischen, methodistischen und freien sowie deutsch- und anderssprachigen Gemeinden. Zwischen 14 und 15 Uhr wird es am Samstag zunächst Bibelarbeiten zu 2. Könige 7 und Johannes 4 an neun verschiedenen Orten rund um den Gürzenich geben, unter anderem auch mit Präses Dr. Thorsten Latzel (großer Saal Gürzenich). Anschließend finden von 15 bis 17.30 Uhr die Foren zu drei Themenfeldern statt. Für den geistlichen Abschluss „Mitten im Segen“ ist ab 18 Uhr dann noch eine Stunde im Gürzenich vorgesehen.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich

Die Foren orientieren sich an den drei Themenfeldern „Kirche mitten im Umbruch“, „Mittendrin in einer zerbrechlichen Welt“ und „Mittendrin in einer Gesellschaft kultureller Vielfalt“. So führen je eine muslimische, jüdische, evangelische und katholische Jugendreferentin im Antonitersaal ein Gespräch miteinander, wie sie glauben und was sie spirituell anspricht. Veranstaltungsorte sind neben dem Gürzenich das Domforum, die Trinitatiskirche und das AntoniterQuartier rund um die Antoniterkirche in der Schildergasse. Der Eintritt zu allen Angeboten ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Nähere Informationen zum Programm gibt es unter missionale.de und im Einladungsflyer.

Gott glaubt an jeden Menschen

„Eine Kirche in Mission ist für mich eine Kirche in der Sendung Jesu, die sich aufmacht mit dem Evangelium zu den Menschen“, erläutert Christoph Nötzel sein Missionsverständnis. „Eine Kirche, die sich von ihrem Auftrag her versteht, nämlich Liebe Frieden, Gerechtigkeit, Versöhnung, Heilung in das Zusammenleben der Menschen zu tragen.“ Und für Simone Enthöfer steht fest: „Ich weiß nicht, ob der Mensch mir gegenüber an Gott glaubt und wenn ja, wie. Aber ich weiß, Gott glaubt an jeden Menschen. Daher habe ich kein Recht zu beurteilen, wie andere Menschen leben, lieben oder glauben.“

  • 14.6.2022
  • Ekkehard Rüger
  • Nikolai Benner/ AntoniterCityKirche Köln