Landessynode strebt neue Gemeindeformen an

Das Projekt „Mixed Ecology Church“ ist aus dem Reformprozess zur Zukunft von Kirche und Gemeinde entsprungen. (Grafik: EKiR)

Die Landessynode will die Vielfalt in den rheinischen Gemeinden im Sinne einer „Mixed Ecology Church“ ermöglichen und fördern. Dazu sollen in den kommenden zwei Jahren zwei Vorschläge rechtlich ausgearbeitet werden, die der Landessynode auf ihrer Tagung 2026 zum Beschluss vorgelegt werden. Die Vorschläge sollen einerseits zu mehr Flexibilität führen und andererseits Gemeinden bei der Aufgabenerledigung entlasten.

So will die Landessynode „Möglichkeiten schaffen, dass Auftrag und Aufgaben, welche bisher den Kirchengemeinden obliegen, von Kirchenkreisen oder Regionen wahrgenommen werden können“, heißt es in der Beschlussvorlage. Dadurch könnten etwa Aufgaben wie die Anstellung von Pfarrpersonen oder die Verantwortung für Kasualien an Kirchenkreise oder Regionen abgegeben werden. Kirchengemeinden müssten dann nicht mehr „allzuständig“ sein, sondern könnten Schwerpunkte setzen und gemeinsam mit den anderen Kirchengemeinden und deren Profilen eine gemeinsame Identität als Kirche in der Region entwickeln.

Neue Rechtsform soll kommen

Außerdem will die Landessynode eine innerkirchliche Rechtsform für Formen gemeindlichen Lebens einführen. Bisher handelt es sich bei allen Kirchengemeinden um Körperschaften des öffentlichen Rechts. Die damit einhergehende Aufgabenfülle und Belastung hindere teils „leitende Gremien und Personen daran, sich inhaltlich-geistlichen Aufgaben zu widmen und so als Gemeinde (neu) aufzubrechen“, heißt es in der Beschlussvorlage. Gemeinden könnten die neue Rechtsform wählen, um zivilrechtliche Verantwortung an eine größere Einheit, zum Beispiel den Kirchenkreis, abzugeben. Diese wäre dann beispielsweise zuständig für Angelegenheiten wie Personal, Finanzen oder Gebäude.

Partizipation von Jugend, internationalen Gemeinden und Erprobungsräumen

Im Gegenzug erhielten Gemeinden der innerkirchlichen Rechtsform bestimmte Rechte und Pflichten im Innern der Kirche übertragen wie etwa Sitze in Entscheidungsgremien. Dies würde laut Beschlussvorlage auch eine Lösung anbieten, wie sich Jugendkirchen, internationale Gemeinden und Erprobungsräume in synodale Strukturen einbinden ließen. „Mithilfe der innerkirchlichen Rechtsform bekommen sie einen festen Platz und damit Anerkennung innerhalb der Kirche.“ Das Projekt „Mixed Ecology Church“ ist aus dem Reformprozess zur Zukunft von Kirche und Gemeinde entsprungen, mit welchem sich die Landessynodalen auf ihrer Tagung 2025 an verschiedenen Stellen beschäftigt haben.

  • 07.02.2025
  • Simone Becker
  • Red