Pressemitteilung

Wied: Die Notfallseelsorge Neuwied an der Ahr & daheim

  • 16.9.2021

Wied- Im Ahrtal sind alle Orte wieder erreichbar, die Gasleitungen werden schneller wiederhergestellt als geplant, der 30 Milliarden Hilfsfond ist eingerichtet- die Nachrichten der letzten Wochen aus und für das Ahrtal stimmen positiv. Und dennoch ist vieles noch nicht wieder gut im Ahrtal.
Menschen haben alles verloren: Familie, Freunde, Hab & Gut. Und auch wenn in diesen Wochen, vieles wieder geordneter aussieht, spüren die Betroffenen erst jetzt, wie sehr ihre Seelen aufgewühlt sind. Bei allem unbestritten wichtigem Wiederaufbau brauchen die Menschen im Ahrtal nun Hilfe für die Seele, damit sie wieder Mut und Vertrauen fassen.
Die Notfallseelsorge des Landkreises Neuwied, nur durch den Rhein vom Ahrtal getrennt, war und ist seit Anfang an mit ihren Mitarbeitenden bei den Menschen im Ahrtal. Schon seit dem ersten Wochenende Mitte Juli waren insgesamt 10 NotfallseelsorgerInnen aus Wied immer wieder vor Ort, um den Menschen in dieser Katastrophe zur Seite zu stehen.
Ganz wichtig dabei war und ist das Zuhören, denn die Menschen haben unvorstellbar Schreckliches erlebt und Todesängste ausgehalten. Und das muss ausgesprochen werden, das muss jemand hören, damit die Seele ruhiger werden kann.

Doch auch die vielen Frauen und Männer in den Feuerwehren aus unserem Landkreis, die schon in der ersten Nacht im Einsatz waren, haben Außerordentliches in ihren Einsätzen geleistet und haben Gefährdung, Ohnmacht und Hilflosigkeit erlebt. Selbst für langjährige, erfahrene Feuerwehrkameraden war das Ahrtal der größte Einsatz ihres Lebens. Die Notfallseelsorge im Landkreis ist auch hier da und hat bei annähernd 20 Einsatznachbesprechungen in verschiedenen örtlichen freiwilligen Feuerwehren die Frauen und Männer begleitet. Ebenso hier gilt: Zuhören und miteinander das Erlebte besprechen, das Schlimme, aber auch das Gute zu benennen helfen diesen außergewöhnlichen Einsatz zu verarbeiten.

„Die Begleitung der Menschen, die in irgendeiner Form von dieser Katastrophe betroffen sind, ist ein bleibende Aufgabe, für die wir neben unserem ´“Kerngeschäft“, der Rufbereitschaft im Landkreis Neuwied rund um die Uhr, ansprechbar bleiben.“, so Philip Horn, der die evangelische Kirche im Koordinationsteam vertritt.  Die ökumenisch arbeitende Notfallseelsorge des Landkreises Neuwied besteht aus einem Team von knapp 30 ausgebildeten ehren- und hauptamtlichen Seelsorgenden und besteht seit dem Jahr 2000.

  • Philip Horn