Was feiern wir zu Ostern?

Ostern feiern angesichts von Kriegen, Zerstörung, Vernichtung und unermesslichem Leid?

Ostern ist mehr als ein fröhliches Frühlingsfest, das das Ende der Winterzeit und das Wiedererwachen der Natur in Mitteleuropa feiert.

Ostern ist das zentrale Hoffnungsbild des Christentums, die biblisch bezeugte Botschaft von Jesus Christus als dem Auferstandenen.

Sterben und Tod erleben wir als absolut negative Ereignisse. Da ist kein Trost in der grenzenlosen Leere.

In der Bibel ist die Auseinandersetzung mit dem Tod ein Ringen mit Gott und der Frage nach Gottes Gerechtigkeit. Es wächst der Glaube daran, dass der Tod nicht Gottes Wille und letztes Wort ist. Gott hat die Macht, den Tod endgültig zu überwinden.

Der Auferstehungsglaube wurzelt in den Bezeugungen von Menschen, denen der auferstandene Jesus Christus erschienen ist. Jesus ist begraben worden. Er ist gestorben. Er ist aber nicht für immer im Tod geblieben. Die Zeugen sind von der Zuversicht getragen, dass sie mit Christus auferstehen werden. Dieses Ereignis wird größer sein als all unsere Erwartungen.

Heute wird dieser Glaube brüchig. Die Auferstehung gilt vielen einfach als ein Versprechen für eine Welt nach dem Tod, in der es Menschen besser gehen wird als zu Lebzeiten.

Die biblischen Zeugnisse sagen aus, dass mit der Auferstehung von Jesus Christus eine ganz neue Schöpfung in der vergänglichen Welt beginnt. Etwas, das bereits jetzt gegenwärtig ist und mitten hinein wirkt in unsere chaotische und tödliche Welt.

So ist Ostern auch eine Auferstehung ins Leben und eine Herausforderung an uns. Wie die Kinder nach versteckten Ostereiern suchen, suchen wir nach den Zeichen des Neuen und des Hoffnungsvollen.

Jeder und jede hat auch solche Momente erlebt, in denen das Herz fröhlich wird – plötzlich und unverhofft. Die österliche Hoffnung erwartet das Heil auch für die Situationen im Leben, in denen ein Mensch keine Kraft mehr hat.

Christ ist erstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Osterfest!

Detlef Kowalski, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Neuwied
und Superintendent des Kirchenkreises Wied

  • 26.3.2024
  • Beatrix Meyer
  • Red