Lebensordnung: Weniger Regeln, mehr Freiheit

Neuerungen fördern regionale Gottesdienstlandschaft

Düsseldorf. Weniger Regelungen, mehr Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheit für Pfarrpersonen und Presbyterien sowie eine Stärkung der Mitgliederorientierung: Nach diesen Kriterien ist die neue Lebensordnung (LO) der Evangelischen Kirche im Rheinland geschaffen worden.

Die Neuerungen fördern die Entstehung einer regionalen Gottesdienstlandschaft. Gottesdienstformate und -zeiten sollen im jeweiligen Kirchenkreis abgestimmt werden. Die Gemeindeleitungen (Presbyterien) können festlegen, dass der Gottesdienst statt am Sonntag regelmäßig an einem anderen Wochentag stattfindet.

Alle Getauften sind beim Abendmahl willkommen

Grundsätzlich sind jetzt alle Getauften zum Abendmahl eingeladen. Der bisher erforderliche Presbyteriumsbeschluss zur Teilnahme von noch nicht konfirmierten Kindern entfällt, ebenso der zur Verwendung von Traubensaft statt Wein beim Abendmahl.

Taufe und Trauung problemlos am gewünschten Ort

Für Amtshandlungen wie Taufen, Trauungen und Beerdigungen außerhalb der eigenen Ortsgemeinde ist keine kirchliche Ausnahmegenehmigung mehr notwendig. Die eigentlich zuständige Pfarrperson muss nicht länger um Erlaubnis, sondern nur noch um die nötigen Informationen gebeten werden. Die für die Amtshandlung erforderlichen Nachweise brauchen auch nicht mehr selbst zusammengetragen werden, sondern werden von den Gemeindebüros bzw. Verwaltungsämtern zur Verfügung gestellt. Die bisherigen Einschränkungen in Bezug auf den Ort für Gottesdienste zu Amtshandlungen (Taufe, Konfirmation, Trauung, Bestattung) entfallen. Einzige Regel ist, dass der Gottesdienst öffentlich sein soll. Auch die Taufe von Kindern, deren Sorgeberechtigten keine Kirchenmitglieder sind, ist künftig möglich. Allerdings muss die christliche Erziehung gewährleistet sein. Voraussetzung für das Pat*innenamt ist nicht mehr die Konfirmation, sondern nur noch die Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche sowie die Religionsmündigkeit.

  • 19.1.2024
  • Ekkehard Rüger/EKiR
  • Jens Schulze / fundus-medien.de