Reformpläne zur Diakonie finden bei Kreissynode Zustimmung

Reformpläne zur Diakonie finden bei Kreissynode Zustimmung

Veränderung ist Thema in außerordentlicher Sitzung am 24. Juni 2023 in Dierdorf

Kreis Neuwied. Superintendent Detlef Kowalski war im Vorfeld nicht sicher: „Wir sind der Meinung, den Übergang gut vorbereitet zu haben, und denken auch, dass dies ein sinnvoller und richtiger Schritt ist. Ob das die Mehrheit so sieht, muss sich erst zeigen“, erklärte er im Vorgespräch. Damit bezog er sich auf den Tagesordnungspunkt drei der außerordentlichen Synode, die im Martin-Butzer-Saal des gleichnamigen Gymnasiums in Dierdorf stattfand. Dieser lautete: „Beitritt zur Gesellschaft ‚Diakonisches Werk der evangelischen Kirchenkreise Trier, Simmern-Trarbach, An Nahe und Glan gGmbH’“. Eine Veränderung, die sinnvoll und nötig erschien, um die Diakonie weiterhin gut arbeitsfähig zu halten. Durch die Diakonie leisten die evangelischen Kirchen soziale Arbeit. Auf der Internetseite heißt es: „Nah bei den Menschen zu sein, die Hilfe und Unterstützung benötigen, ist für die Diakonie ein zentrales Anliegen.“ Pläne, die bisher im Rahmen des Kirchenkreises Wied eigenständige dieser größeren Organisation anzugliedern, gab es schon länger. Die sind nun so weit ausgereift, dass eine Abstimmung im größeren Gremium sinnvoll erschien. Nach einer Andacht und der Einführung durch den Superintendenten startete der Tag, an dem etwa 60 Personen teilnahmen, mit der Vorstellung der Pläne. In der Diskussion zeichnete sich ab, dass mit einer Ablehnung der Pläne nicht zu rechnen war. Die Fragen, die gestellt wurden, bezogen sich auf Details der Umsetzung, deuteten aber nicht darauf hin, dass der Übergang der Diakonie kritisch betrachtet wird. Aus Trier war Superintendent Dr. Jörg Weber angereist, in dessen Zuständigkeitsbereich die Neuwieder Diakonie zukünftig fallen dürfte. Dort ist man mit dem Vorgang schon vertraut – auch die Diakonie An Nahe und Glan hatte sich vor einiger Zeit der in Trier ansässigen gemeinnützigen GmbH angeschlossen. Wortmeldungen gab es vor allem von Mitarbeiterinnen der Diakonie, für die die Veränderung auch Unsicherheiten mit sich bringt. Allerdings wurde dabei auch viel Vertrauen ausgesprochen, dass der gewählte Weg bessere Perspektiven mit sich bringt. Die Diskussion war – gemessen am Gewicht der Entscheidung – recht kurz, und bei der anschließenden Abstimmung gab es keine Gegenstimmen. Nach der Überarbeitung textlicher Feinheiten kann der Vertrag nun also zum Notar gehen. Ausführlicher wurde beim nächsten Tagesordnungspunkt diskutiert, bei dem es um die Bezuschussung des Verwaltungsamtes des Kirchenkreises ging. Der soll zukünftig durch den Weggang der Diakonie frei werdende Ressourcen vermehrt den Kirchengemeinden zur Verfügung stellen. Der Bedarf zum Austausch war hier deutlich größer als beim vorigen Punkt. Dennoch folgte dieVersammlung den Entwürfen, undes gab bei der Abstimmung nur wenige Gegenstimmen. Weitere Themen waren anstehende Schritte, um als Kirchenkreis so bald wie möglich klimaneutral handeln zu können sowiedie Schaffung einer Religionslehrerstelle am Martin-Butzer-Gymnasium.

Redakteur: Rainer Claaßen (rz)
Foto: Philip Horn (KK Wied)

  • 28.6.2023
  • Beatrix Meyer
  • Red